Martina Terzano
Eine Privatschule zu besuchen ist für viele Jugendliche ein Traum. Erstklassige Lehrer, gutes Essen, neue Freunde und ein nettes Zimmer, das alles erhofft sich der 18-jährige Waisenjunge Benson Fisher im Thriller Du kannst keinem trauen von Robison Wells. Doch die Maxfield Academy in New Mexico ist außergewöhnlich. Es gibt keine Lehrer, keinen Hausmeister und überhaupt keine Erwachsenen, man hat keinen Internetzugang und kennt nicht das Datum, doch es gelten strikte Regeln und Kameras sind überall angebracht. Die vier Hauptregeln lauten: – kein Sex, - keine Fluchtversuche, – kein Widerstand gegen die Bestrafungen, - kein gewalttätiges Kämpfen. Wer gegen diese Regeln verstoßt, bekommt Arrest, man behauptet, der bedeute den Tod, doch keiner weiß genau, was geschieht. Die Schüler müssen für alles sorgen, fürs Lehreramt, fürs Putzen, für die Security, die Krankenstation usw. Jeder Schüler hat sozusagen einen „Job“. Die Jobs werden in den drei Banden aufgeteilt, die Havoc sind sehr gewalttätig und halten sich nicht unbedingt an Regeln, die Society halten sich strikt an die Regeln. Benson findet die beiden verrückt und tritt am Ende den Variants (kurz V’s) bei. Er und andere bestimmte Mitglieder der V’s wollen flüchten, doch dies ist nicht so einfach und unerwartete Ereignisse treten auf.
Benson ist Hauptfigur und Ich-Erzähler in Du kannst keinem trauen. Er ist 18 Jahre alt und kommt aus Pennsylvania. Er ist seit seinem fünften Lebensjahr ein Pflegekind und war schon in 33 verschiedenen Pflegefamilien. Doch mit keiner war er zufrieden, deswegen wollte er zur Academy mit eigenem Zimmer.
Robison Wells’ Thriller Du kannst keinem trauen erschien in Deutschland in Mai 2014. Der Roman erschien unter dem Titel Feedback in der Originalsprache Englisch schon 2012, Alice Jakubeit hat ihn ins Deutsche übersetzt.
Fazit
Ich fand das Buch spannend, man wurde in die Geschichte richtig hineingezogen. Da der Erzähler autodiegetisch ist, liest und versteht man die Gedanken Bensons, man kann sich gut in ihn hineinversetzen. Bensons Reaktionen in den verschiedenen Situationen erscheinen sehr realistisch. Alle genannten Figuren haben ein charakteristisches Verhalten und sind wichtig für den Handlungsablauf. Ich hatte sogar zwei Figuren, die mir am meisten gefielen. Diese sind Lily: ein starkes Mädchen, dessen Stärke man bei ihrem kleinen und mageren Aussehen nicht vermutet. Sie ist die beste Paintballspielerin und ist auch ein Mitglied der V‘s. Sie möchte wie Benson von dieser verrückten Schule fliehen. Und Mason: Er ist ungefähr zwei Jahre jünger als Benson und ist meistens leise. Er teilt ein Zimmer mit Benson und ist somit auch sein bester Freund. Doch beim Thema „Fliehen“ hält er sich lieber zurück. Er ist auch ein Mitglied der 3.
Die Geschichte hat viele Höhepunkte und Wendungen, die ich nicht erwartet habe. Doch ich fand es schade, dass nicht viel über Bensons Hintergrundgeschichte geschrieben wurde, das hätte mich nämlich interessiert. Da mir die Geschichte sehr gefallen hat, überlege ich mir auch den zweiten Band zu kaufen.
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